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Wir lassen nicht mehr locker 2025   
Wir haben keine Lust  den’n da oben zuzusehn, wie zynisch sie schon wieder  an der Rüstungsschraube drehn.Es muss sich jetzt was tun, und nicht erst irgendwann, packen wir’s gemeinsam an!   
Wir lassen nicht mehr locker und wir geben keine Ruh, Hass, Gewalt und Krieg, die lassen wir nicht zu! Wir wollen Frieden hier und auf der ganzen Welt, das ist’s, was uns zusammenhält!   
Deutschland mit nem Militär, wer hätte das gedacht, nachdem die deutsche Wehrmacht Angst und Schrecken hatt’ gebracht. Wir müssen mehr als andre für den Frieden sein, drum sagen wir zur Rüstung: nein!   
Der Hitlerkrieg hat so viel Menschen so viel Leid gebracht und hatte auch aus unserm Land ein Trümmerfeld gemacht. Soll’n wir wieder Grund für einen Weltkrieg sein, wir sagen laut und deutlich: nein!   
Wir lassen nicht mehr locker und wir geben keine Ruh, Hass, Gewalt und Krieg, die lassen wir nicht zu! Wir wollen Frieden hier und auf der ganzen Welt, das ist’s, was uns zusammenhält!   
Natürlich ist der Putin-Krieg ne große Sauerei, doch ist es mit Selenskis Träumen auch schon längst vorbei. Was hat dann letztlich dieser dumme Krieg gebracht? Dumm ist, wer sich Hoffnung macht!   
Die Amis meinten doch im Ernst, der Krieg, der müsse sein, und pumpten zig Milliarden in die Ukraine rein. Doch egal, wieviel der Krieg jetzt noch verschlingt, all das keinen Frieden bringt.          
 Wir lassen nicht mehr locker und wir geben keine Ruh, Hass, Gewalt und Krieg, die lassen wir nicht zu! Wir wollen Frieden hier und auf der ganzen Welt, das ist’s, was uns zusammenhält!   
Mit Waffen Frieden schaffen, ist doch eine Illusion, wen wundert es dann letztlich, wenn die Russen uns bedrohn. Wann kehrt denn endlich wahrer Pazifismus ein, ein großer Krieg, der darf nicht sein!   
Wo sind sie denn die Friedensfreunde von vor vierzig Jahrn, als sie noch gegen jede Art von Rüstung lautstark warn. Welch ein Wandel, was für eine Heuchelei, jetzt sind sie die Kriegspartei!   
Wir lassen nicht mehr locker und wir geben keine Ruh, Hass, Gewalt und Krieg, die lassen wir nicht zu! Wir wollen Frieden hier und auf der ganzen Welt, das ist’s, was uns zusammenhält!   
Alle wolln nur Frieden, das ist uns allen klar, doch mit den Schulden steigt die Armut weiter Jahr für Jahr. Gebt das Geld doch lieber für Soziales ausund schmeißt es nicht für Rüstung raus!   
Jetzt sagt doch selbst, meint ihr nicht auch, so kann’s nicht weitergehn. Jetzt sagt doch selbst, meint ihr nicht auch, es muss jetzt was geschehn. Sie ham die Macht, doch eines Tags, ihr werdet’s sehn, wird ihre Herrlichkeit vergehn!   
Wir lassen nicht mehr locker und wir geben keine Ruh, Hass, Gewalt und Krieg, die lassen wir nicht zu! Wir wollen Frieden hier und auf der ganzen Welt, das ist’s, was uns zusammenhält!
(April 2025, geschrieben zum Ostermarsch in Miesbach, Oberbayern)




Übergangszeit
Zwischen den Kriegen gibt’s weniger Leid,
dann ist Frieden - eine Übergangszeit! 
Wir brauchen unsre Bundeswehr, denn wo käm sonst der Frieden her, wenn einmal, so leid’s uns täte, der Frieden außer Kraft geräte?   Natürlich wolln wir nicht - nein, nein - , es muss ja nicht gleich Weltkrieg sein! So’n bisschen mit den Waffen rasseln hilft mehr als übern Frieden quasseln!  
Deutschland ohne Militär? Wo käm denn sonst der Frieden her? Wir sind schon immer gut gefahren, wenn wir ein bisschen stärker waren!   Schaut doch mal in Stalingrad - na gut, das war der Nazi-Staat! Aber dennoch, denkt mal nach, am kalten Winter lag die Schmach!   
Wir Deutschen warn schon immer mehr als andre für das Militär! Nicht um des Krieges Willen, nein, ganz einfach nur, um stark zu sein!   Schaut euch mal um in der Geschichte, und ihr erkennt bei rechtem Lichte, dass die andern nur dann schweigen, wenn auch wir die Zähne zeigen!   
Wir brauchen unsre Bundeswehr, denn wo käm sonst der Wohlstand her? Im Kaiserreich schon dazumal ging’s aufwärts nur durch Krupp und Stahl!   Solang’ die Staatsaufträge fließen, wird unsre deutsche Eiche sprießen! Wichtig ist, dass wir gut leben, ein Zurück darf’s da nicht geben! 
Schon Hitler hat auf diese Art sozialen Ärger uns erspart. Das Ende war zwar nicht so gut, doch wann schon, sagt, floss denn kein Blut?   Wie geseh’n, das Militär gibt für uns ne Menge her! Und stirbst du dann im nächsten Krieg, dank jedem, der in Frieden schwieg!   
Zwischen den Kriegen gibt’s weniger Leid,  dann ist Frieden - eine Übergangszeit!   

(April 1978)



Die Ballade vom lebenslänglichen Rentner  
„Mein Sohn, jetzt hör mir mal gut zu,
du bist noch jung, doch denke dran,
in vierzig Jahren wirst auch du
ein Rentner sein, ein alter Mann.             
Und wenn du heute nicht beginnst,             
um deine Rente dich zu sorgen,             
kannst du sehen, wo du bleibst             
als alter Mann dann übermorgen.“                         

So sprach der Vater zu dem Sohn,                       
und wenn der’s sagt, dann ist’s wohl so,
denn nicht umsonst geht er ja schon                       
seit zwanzig Jahren ins Büro.                                
Nun lebte auch der Sohn danach,
so viel wie möglich sich zu plagen,
er schluckte selbst die größte Schmach,
weil eins ging nicht: sich zu beklagen.  

Schließlich hat er’s ja so gewollt,
grad so die Zeit sich zu vertreiben,
nur manchmal hat er doch gegrollt,
wie wenig Stunden täglich bleiben:
Denn abends kommt er müd nach Haus

und zieht sich seine Schuhe aus,

die Ehefrau bringt ihm das Essen,

dann wird vor’m Fernsehschirm gesessen:

Krimis, Filme, Show und Sport,

Liebe, Singsang, Kampf und Mord.
Bis er sich ins Bett begibt

und noch kurz die Alte liebt.
        

Morgens geht’s dann wieder weiter,
denn die Pflicht macht keinen Halt.
Immer weiter, immer heiter,
schließlich winkt die Rente bald.           

So so verging nun Jahr um Jahr
mit Langeweile und Verdruss.
Er verlor nun Haar um Haar
und kriegte dafür Hexenschuss.             
Denn alt zu werden ist nicht schwer,
alt zu sein dagegen sehr.
Und dass ihn nicht der Mut verließ,
lag nur am künftgen Paradies.  

Und endlich, endlich war’s soweit,
es war im Wonnemonat Mai,
der letzte Tag der Leidenszeit
ging schnell mit Sekt und Suff vorbei.             
Von seinem Chef ein nettes Wort
gescheftig im Vorübergehn:
„Jetzt gehen sie leider von uns fort,
alles Gute, Danke schön!“                         

„Jetzt fängt das Leben richtig an                       
nach vierzig Jahren Schufterei“,                       
dachte sich der alte Mann,                       
„der Alltagstrott ist jetzt vorbei!“
Froh und glücklich, wie er war,
legte er sich gleich zur Ruh
und schloss mit seinen sechzig Jahr’n
für immer seine Augen zu.  

„Sein Leben ist“, so kannst du’s lesen
auf nem grauen Marmorstein,
„voll Sorge und voll Pflicht gewesen –
ein Leben kann nicht schöner sein!“          

(Dezember 1976)